Abenteuer pur
Die Golden Himalaya Motorradtour im Oktober 2024
Es ist eine Reise, die selbst die hartgesottensten Motorradfahrer ins Staunen versetzt – die Golden Himalaya Motorradtour im vergangenen Oktober. Vierzehn Tage voller Abenteuer, atemberaubender Landschaften und kultureller Entdeckungen machen diese Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis. Unsere Gruppe besteht aus vier Paaren, die bereits mehrere Touren mit uns erlebt haben und so eine harmonische und vertraute Atmosphäre mitbringen.
Ein Anfang in Shimla: Koloniale Eleganz trifft Bergidylle
Der Startpunkt unserer Reise ist Shimla, eine Bergstation auf circa 2.200 Höhenmeter mit kolonialem Flair. Die britische Vergangenheit ist hier allgegenwärtig, und die Ruhe und Schönheit des Ortes bieten den perfekten Auftakt. Am ersten Abend trifft sich die Gruppe zu einem gemeinsamen Abendessen, bei dem alte Bekanntschaften aufgefrischt und die bevorstehenden Abenteuer besprochen werden.
Aufwärmen in Narkanda: Die Enfields erobern die Berge
Am zweiten Tag geht es für uns dann ab in die Motorradsattel. Trotz unerwartet vieler Kilometer am ersten Tag ist die Fahrt ein großartiges Training, um sich mit den Royal Enfield Motorrädern vertraut zu machen. Die Herausforderungen der steilen und kurvigen Straßen wecken unseren Abenteuergeist – und das Lachen über die kurzzeitige Idee, auf ein Yak umzusteigen, ist ansteckend.
Magisches Sutlej-Tal: Tempel, Legenden und faszinierende Architektur
Die zweite Fahr-Etappe bringt uns ins Sutlej-Tal. Die kurvigen, von Felsen gesäumten Straßen entlang der gut 2.000 Meter hohen Bergketten und die Besichtigung des Kali-Tempels in Sarahan, am Eingang zum Kinnaur-Tal, sind beeindruckend. Die mystischen Geschichten und die kunstvolle Holzarchitektur der Tempel versetzen uns in eine andere Zeit. Die Tagesetappe beträgt ca. 160km.
Abenteuer im Sangla-Tal: Pässe, Gletscher und Märchenlandschaften
Das Sangla-Tal, erreicht am vierten Tag, ist im wahrsten Sinne ein Höhepunkt der Tour. Die schwindelerregenden Bergstraßen führen uns durch wechselnde Landschaften – von grünen Wäldern zu felsigen Gletschern. Auf 3.450 Metern Höhe, in Chitkul, dem letzten Dorf vor der chinesisch-indischen Grenze, fühlen wir uns wie in einem Märchen: schneebedeckte Berge, Holzhütten und Apfelplantagen, soweit das Auge reicht. Wir genießen den Abend nach circa 110 km auf den Straßen.
Der heilige Berg: Kinnaur Kailash und die Residenz Shivas
Am fünften Tag starten wir mit einer kurzen Wanderung in der schönen Umgebung, bevor es für circa 80km weiter auf die Piste geht. Wir erreichen das Dorf Kalpa und bewundern die majestätischen Berge Jorkhanden und Kinnaur Kailash, der mit über 6.000 Höhenmetern imponieren. Dieser heilige Berg, die Winterresidenz des Gottes Shiva, bietet uns eine eindrucksvolle Kulisse und macht die Fahrt zu einem spirituellen Erlebnis.
Heiße Quellen und wilde Flüsse: Tatapani und der Great Himalayan Nationalpark
Die Fahrt zu den heißen Quellen von Tatapani am sechsten Tag ist ebenso entspannend wie aufregend. Die engen, kurvigen Straßen und die bunten, mit Menschen und Fracht beladenen Busse bringen uns gleichzeitig zum Schmunzeln und Schwitzen. Wir machen unsere Mittagspause bei einem kleinen lokalen Teehaus am Straßenrand – authentischer geht es nicht. Das entspannende Bad in den Thermalquellen ist nach ungefähr 200 km Motorradfahren im indischen Verkehr sehr willkommen. Ein Lagerfeuer am Abend rundet die Entspannung ab.
Der siebte Tag führt uns in den Great Himalayan Nationalpark, ein UNESCO-Welterbe. Die Überquerung des Jalori-Passes auf 3.200 Metern Höhe und die Fahrt entlang kristallklarer Gebirgsflüsse bieten spektakuläre Ausblicke und eine unvergessliche Naturerfahrung.
Das Parvati-Tal: Heilige Quellen und kulturelle Begegnungen
Im wilden Parvati-Tal, bekannt für seine heißen Schwefelquellen, tauchen wir am achten Tag in die Kultur der Sikh und Hindus ein. Das Bad in den Tempelquellen von Manikaran und der Besuch eines Royal Enfield Ladens in Kullu runden den Tag nach 120 km Fahrt ab.
Dharamsala und McLeod Ganj: Begegnung mit der tibetischen Kultur
Nach einer langen Fahrt erreichen wir am zehnten Tag Dharamsala. Der Einfluss der tibetischen Kultur ist allgegenwärtig. Ein freier Tag in McLeod Ganj ermöglicht es uns, die tibetische Exilgemeinde, das Namgyal-Kloster und das Norbulingka-Institut zu erkunden. Die spirituelle Atmosphäre und die kulturellen Schätze dieser Region sind beeindruckend. Der Pausentag wird von allen genossen und steigert gleichzeitig die Vorfreude auf die Weiterfahrt. Unsere Tagesetappe war circa 200 km lang.
Khajjiar: Die „Mini-Schweiz“ Indiens
Die Überquerung des Jot-Passes bringt uns am zwölften Tag nach Khajjiar, bekannt als „Mini-Schweiz“. Die weiten Wiesen und der kleine See, umgeben von Zedernwäldern, bieten einen perfekten Abschluss unserer Reise durch die Berge und wecken Heimatsgefühle.
Das Finale: Amritsar und der Goldene Tempel
Unser letzter Fahrtag führt uns mit etwa 210 km durch die fruchtbaren Ebenen von Punjab nach Amritsar. Am nächsten Tag besuchen wir den Goldenen Tempel, der wichtigste und heiligste Ort der Sikhs – für uns ein spiritueller und kultureller Höhepunkt der Reise und eine tolle Ergänzung zu den letzten Tagen.
Bei einem Abschiedsabendessen lassen wir die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren. Wir haben den Himalaya aus einer neuen Perspektive erleben dürfen. Gemeinsam stoßen wir auf das erfolgreich abgeschlossene Abenteuer an.